Der Konflikt zwischen Ablehnung und Nutzen eines Pflegebettes
Das Pflegebett hat im jüngsten Roman von Charles Lewinsky Einzug in der Schweizer Literatur gefunden. Der Absatz verdeutlicht den uns immer wieder beschriebenen Konflikt zwischen Ablehnung und Nutzen eines Pflegebettes. Wir wünschen gute Lektüre und bedanken uns bei Charles Lewinsky für die Erlaubnis, die entsprechende Passage auf unserer Homepage zeigen zu dürfen.
Klappentext von Kurt Aeschbacher
Leseprobe
Das Bett war bequem, und Weilemann hasste es dafür. Es war ein schlechtes Zeichen, wenn man so ein bequemes Bett brauchte; als er noch jung gewesen war, hatte er beim Zelten auf dem Boden geschlafen, nicht einmal eine Thermomatte hatte er gebraucht. Und jetzt hatte er sich dieses Spitalbett anschaffen müssen, sie nannten es zwar nicht so, doch im Grund war es nichts anderes: ein Spitalbett, ein Altersheimbett, ein Nächste-Station-Friedhof-Bett. Aber bequem, das musste er widerwillig zugeben. Wenn er es auf die richtige Position eingestellt hatte, spürte er seine Hüfte kaum mehr, und wenn man das Oberteil aufrichtete, wurde es zum komfortablen Fernsehsessel.